Dirk Leonhardt hat die Abenteuerlust gepackt. Dafür tauscht der Beamte aus dem Main-Kinzig-Kreis in diesem Sommer Anzug und Business-Schuhe gegen Trikot, Radlerhosen und Fahrradhelm. Das Ziel lautet: Weltrekord. Innerhalb von 16 Tagen geht es für den leidenschaftlichen Hobbyathleten aus Bruchköbel mit dem Rennrad auf eigene Faust quer durch Europa, vom nördlichsten Punkt Europas bis in den sonnigen Süden der iberischen Halbinsel. Es ist die Erfüllung eines lang gehegten Traums.
Bereits mit 19 Jahren war der Triathlet dem Ausdauersport regelrecht „verfallen“, wie er selbst rückblickend erichtet.
Damals nahm Dirk Leonhardt zum ersten Mal an einem Halbmarathon teil – 21 Kilometer, die sein Leben verändern würden. Denn mittlerweile ist die sportliche Betätigung aus dem Leben von Dirk Leonhardt nicht mehr wegzudenken. Bereits zweimal hat er am bekannten Ironman in Frankfurt teilgenommen. Und vor fünf Jahren radelte er von der Mainmetropole ganze 3.000 Kilometer in den Süden bis nach Istanbul.
Langsam, aber stetig – so wie es sich für einen Ausdauersportler gehört – entwickelte der heute 38-Jährige über die Jahre eine echte Leidenschaft für die Fortbewegung mit Laufschuhen oder Rennrad. „Dabei kann ich an meine Leistungsgrenze gehen und habe nebenbei einen guten Ausgleich zu meiner Bürotätigkeit“, sagt der im Controlling beschäftigte Familienvater schmunzelnd. In seiner Freizeit geht er regelmäßig bei 24-Stunden- Radrennen und 10-Kilometer-Läufen an den Start. In diesem Sommer betritt der Athlet allerdings Neuland: Innerhalb von 16 Tagen möchte er vom Nordkap durch Skandinavien, Russland, das Baltikum und Mitteleuropa bis in den Süden Spaniens radeln – das wäre Weltrekord. Zeit zum Erkunden von Sehenswürdigkeiten bleibt mit Blick auf den straffen Zeitplan genauso wenig wie für langes Ausschlafen. Essen, Trinken, Zähneputzen – all das spielt sich während der Fahrt ab. Jeden Tag ist der Bruchköbeler rund 18 Stunden unterwegs und wird bis zum Ziel insgesamt 6.200 Kilometer zurücklegen. Unterstützung bekommt er dabei von seiner ganzen Familie. Seine Frau begleitet ihn entlang der Stationen und kümmert sich um die Logistik im Hintergrund.
Von Bruchköbel aus sind im späteren Verlauf auch die beiden Kinder des Paares ganz nah dran, wenn es durch Hessen, Frankreich und Spanien bis hinunter in die andalusische Hafenstadt Tarifa geht – in die am südlichsten gelegene City des europäischen Festlands. Bei klarem Wetter kann man von hier aus bis hinüber auf den nur 14 Kilometer entfernten afrikanischen Kontinent blicken.
Um fit für die Tour zu sein, absolviert Dirk Leonhardt seit Beginn des Jahres durchschnittlich 300 Kilometer pro Woche auf dem Rad – vor allen Dingen, um seine Gelenke auf die Herausforderung vorzubereiten.
Für Dirk Leonhardt geht mit dem Weltrekordversuch auf dem Zweirad ein großer Traum in Erfüllung: „Auch ein ganz normaler Familienvater kann etwas Besonderes schaffen.“
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